Activités en 2025-26

TUTORAT AM AL: QUALIFIZIERUNG FÜR DIE ZUKUNFT (15.09.2025)

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Am Athénée de Luxembourg formen wir Bildung, Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung mit Hilfe unseres langjährig durchdachten ingeniösen Tutoring-Systems

Unser Tutorat steht unter der Leitung von Nancy Janssen, Attachée à la Direction, und wurde über die Jahre gemeinsam entwickelt mit und bis heute begleitet von Dr. Kerstin Sperber, einer externen Diplom-Psychologin und Expertin für Persönlichkeitsentwicklung und Entfaltung von Talenten.

Wie alles begann:

Ursprünglich als Idee von Isabelle Blondelot, Deutschlehrerin und Tutorin am AL, angedacht, formierte sich nach und nach eine Gruppe interessierter Sprachwissenschaftlerinnen, um sich diesem Thema über das herkömmliche Unterrichtsdeputat hinaus zu widmen. 2014 wurde durch Nancy Janssen als Projektleiterin das Tutorat einer von fünf Teilen des Projet d´établissement ALEE – Engagement et Encadrement.

Seit 2017 erfolgt eine stetige Weiterentwicklung und Professionalisierung des Konzeptes der Tutoratsgruppe gemeinsam mit Dr. Sperber in den Schlüsselbereichen Fachwissen, methodisch-didaktisches Know-How und Persönlichkeitsentwicklung. Damit kombinierte Dr. Sperber den reinen Tutorats-Ansatz mit der Idee des individuellen Mentorings - eine Besonderheit, die das AL-Tutorat von anderen ähnlichen Projekten wesentlich unterscheidet. Überdies lebt das Tutorat von viel Engagement und Herzblut aller Beteiligten, besonders der Tutor:innen. Mittlerweile ist das Tutorat unverzichtbarer Bestandteil im pädagogischen Konzept am AL und fungiert als Entwicklungsmotor für alle Beteiligten der Schulfamilie – für die Schüler:innen selbst genau wie für die Tutor:innen bis hin zu Facetten der Schulentwicklung. Über die Jahre hat die Schulleitung das Tutorat immer befürwortet und unterstützt.

So profitieren wir:

Aufgaben, Rolle und Funktionen im Tutorat sind klar umschrieben und abgegrenzt, z.B. gegenüber dem EPS (vormals SEPAS). Gleichzeitig wird gerne Hand in Hand mit allen wichtigen Stellen der Schulfamilie zusammengearbeitet, so dies nötig und von allen gewünscht. Die Arbeit erfolgt auf freiwilliger Basis, vertraulich und entkoppelt aus der üblichen Schulhierarchie. Das ist ein wichtiger Unterschied zum herkömmlichen, oft von Abhängigkeiten geprägten Lehrer-Schüler-Verhältnis, denn die Tutor:innen unterrichten nicht selbst in den Klassen ihrer Schützlinge. So erhalten die Schüler:innen persönliche Entwicklungschancen in sicherem Rahmen – unbürokratisch, wertschätzend und professionell. Typische, oft wiederkehrende Themen sind z.B. Umgang mit Prüfungsangst oder Druck, Lernschwierigkeiten, Organisations-Stress oder fehlende Motivation. Auch leichtere Probleme mit anderen Schüler:innen, Lehrpersonen oder der Familie können besprochen werden. Im Tutorat hilft man am Selbstkonzept zu arbeiten oder neben fachlichen Kompetenzen wichtige personale, soziale oder kommunikative Kompetenzen aufzubauen bzw. zu vertiefen.

Das Konzept zeichnet sich durch eine stetige Adaptation am Bedarf aus, es kann jeweils angepasst werden an die persönlichen Belange der Schüler:innen genau wie an gesamtgesellschaftlichen Bedarf wie z.B. die Begleitung während und nach der Pandemie. Dazu wird das Tutorat regelmäßig evaluiert und weiterentwickelt. Dr. Sperber qualifiziert und begleitet die Gruppe psychologisch-pädagogisch und konzeptionell mit klarem Blick von außen, die Tutor:innen thematisieren anonymisiert Fragen aus ihrer Arbeit heraus. So entstehen gemeinsam neue Impulse, Ideen werden vorgeschlagen, laufend Papiere, Leitfäden und Dokumente erstellt, dies auf wissenschaftlich fundiertem, gesichertem Niveau als Hilfestellung und auch als Schutz für die Tutor:innen, was uns allen ein professionelles Arbeiten in freundlich-wertschätzender Atmosphäre und auf Augenhöhe erlaubt.

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Präambel[1]

"Als besondere Interpretation der Schul-Devise „vivat, crescat, floreat!“ ist das Tutorat am Kolléisch eine Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler aller Klassen, die zu einem gewissen Zeitpunkt Probleme haben, sich im System Schule zurecht zu finden. Es wird als Entwicklungschance verstanden und bietet Hilfestellung z.B. bei Lernschwierigkeiten, Organisations-Stress, Druck oder Prüfungsangst sowie leichteren Problemen mit anderen Schülern, Lehrpersonen oder der Familie. Es gewährt den Jugendlichen einen sicheren Raum zum Aufbau von personalen Kompetenzen wie Lernstrategien, Methoden, Motivation und Selbstkonzept sowie sozialen oder kommunikativen Kompetenzen. Damit stellt es eine Orientierungshilfe dar, kein Zaubermittel, keine Psychotherapie, keine Arzt-Sprechstunde und keine klassische Nachhilfe. Geschützt und unterstützt kann vielmehr gemeinsam lösungsorientiert an für den Schulbesuch relevanten persönlichen Stärken und Schwächen gearbeitet werden, ggf. auch als Brücke zum SEPAS oder anderen Angeboten am Kolléisch und gerne im Austausch mit beteiligten Fach- und Klassenlehrern.

Die Tutorinnen und Tutoren selbst sind für die begleiteten Schüler Vertrauenspersonen, die nicht in der jeweiligen Klasse unterrichten. Innerhalb eines Rahmenkonzeptes zum Tutorat wird diese individuelle Begleitung unkompliziert und unbürokratisch angeboten von interessierten Lehrpersonen des AL, die dafür entsprechende Entlastung erhalten. Das Rahmenkonzept umfasst beispielsweise Informationen zu Zielen, Aufgaben und Rolle der Tutoren, zu Art und Weise der Schülernominierung, zum Matching von Schüler und Tutor, zur formalen Gestaltung sowie insbesondere Material und Hilfestellungen zu möglichen inhaltlichen Themenfeldern. Auf diese Weise werden auch die Akteure selbst begleitet und können wertschätzende Entlastung erhalten, so sie dies wünschen.

Im vorliegenden (digitalen) Ordner sind die vorgenannten Informationen nach Themenfeldern geordnet zu finden. Nach Bedarf, Interesse und Möglichkeit können sie zukünftig sukzessive ergänzt werden.

Allen Tutorinnen und Tutoren am Kolléisch danken wir herzlich für ihr wertvolles Engagement. Wir wünschen viel Freude und den gebührenden Erfolg für ihre Aufgabe und den begleiteten Schülerinnen und Schülern alles Gute für ihre weitere schulische Entwicklung und ihren Lebensweg."

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Über die Jahre verfügt das Tutorat über einen eigenen ansprechenden Saal, ebenso über eine mittlerweile stattliche Sammlung von fachspezifischer, pädagogischer und psychologischer Literatur. Außerdem gibt es eine Materialothek, die selbstverständlich regelmäßig erweitert und aktualisiert wird. Ebenso werden turnusmäßig auch Fragen zu rechtlichen Hintergründen o. ä. geklärt, und die Tutoratsgruppe erhält fortlaufende fachliche Begleitung in Weiterbildungen und einer speziellen Tutoratssprechstunde unter der Leitung von Dr. Sperber.

Für wen ist das Tutorat gedacht – und wie kann man teilnehmen?

Das Tutorat ist für alle Altersstufen von Schüler:innen des nationalen und internationalen am AL angebotenen Bildungssystems ausgerichtet; im Laufe der Zeit nahmen und nehmen Schüler:innen aller Klassenstufen an diesem besonderen Angebot teil.

Wie geht das? Anträge werden entweder von einer Fachlehrkraft, der Klassenleitung, dem Klassenrat oder auch dem EPS an Frau Janssen als Koordinatorin und Leiterin des Projekts gestellt. Sie ist verantwortlich für die Zuteilung der Tutor:innen zu den Schüler:innen im Sinne des bestmöglichen Matchings. Dazu nimmt sie Kontakt zu allen Beteiligten auf, klärt und informiert in wichtigen Vorgesprächen, nimmt manchmal auch Berührungsängste und geleitet die Tandems zu ihren ersten Schritten. Ebenso zeichnet sich Nancy Janssen verantwortlich für alle anfallenden verwalterischen Tätigkeiten über das Schuljahr hinweg, sie organisiert gezielte Weiterbildungen welche den Bedürfnissen der Tutor:innen entsprechen und erstellt eine jährliche Evaluation.

Die jeweiligen Tutor:innen melden sich freiwillig, sie bekommen je nach Aufwand eine geringfügige Deputatsentlastung. Ursprünglich als engagierte Gruppe einiger befreundeter Sprachwissenschaftlerinnen gestartet, spiegelt das Team der Tutor:innen heute einen repräsentativen Querschnitt durch das Kollegium des AL.

Was sagen die Beteiligten? Was bringt es im Alltag? Einige Zitate aus unserer Erfolgsgeschichte

Aussagen von SUS

  • Ich habe das Tutorat als Unterstützung empfunden, meine organisatorischen Fähigkeiten zu verbessern.
  • I feel confident with what I learned during the tutoring lessons, … I should keep up my new habits.
  • Ich habe das Tutorat gut und wichtig gefunden für meine Verbesserung in der Schule, und bereite mich jetzt anders auf Prüfungen vor.

Aussagen von Lehrpersonen und Tutor:innen

  • Die Schülerin ist sehr gerne zum Treffen gekommen und sie hat das Tutorat als Chance wahrgenommen.
  • Der Schüler hat schnell festgestellt, dass eine bessere Organisation seines Lernverhaltens und eine andere Arbeitsmethode seine Ergebnisse positiv beeinflussen.
  • Wir möchten beide nächstes Schuljahr mit dem Tutorat fortfahren, da wir der Meinung sind, X noch mehr Selbstvertrauen und Sicherheit geben zu können. Wir möchten auch an verschiedenen Lernmethoden weiterarbeiten.
  • Les règles suggérées et le suivi ont permis à X de trouver un certain calme.

Aussagen von Eltern

  • Meiner Tochter hat das Tutorat sehr geholfen; sie arbeitet weiter an einigen Baustellen mit Ihrem Tutor.

Dr. Kerstin SPERBER und Nancy JANSSEN 15.09.2025


[1] Diese Präambel entstand gemeinschaftlich aus Gesprächen mit Nancy Janssen, Isabelle Blondelot sowie den Teilnehmenden der Tutorats-Sprechstunden bzw. der Tutorats-Weiterbildungsrunden und Dr. Kerstin Sperber